Stadt Weimar
Einst als Standgewässer zur Eisgewinnung künstlich von der Brauerei des Rittergutes Heydenreich angelegt, entwickelte sich dort nach Ende der Gewässernutzung durch die Brauerei ein wertvolles Biotop. Bereits 1975 wurde die Bedeutung der östlich des Stadtteils Ehringsdorf in der Talaue der Ilm gelegenen Teiche für die Tier- und Pflanzenwelt erkannt, sodass das Gebiet seither als Flächennaturdenkmal unter Naturschutz steht. Am 5. August 2004 folgte dann die Entscheidung, das 9,5 ha große Areal, dessen Herzstück die beiden Teiche bilden, als geschützten Landschaftsbestandteil „Brauereiteiche Ehringsdorf“ auszuweisen.
Im Laufe der Jahre setzte eine Verlandung der Gewässer ein, die mit fortschreitender Ausbreitung eine immer größer werdende Bedrohung für die Existenz zahlreicher Tier- und Pflanzenarten darstellte. Die Ursachen dafür waren zum einen die enormen Laubmengen, die jedes Jahr von umstehenden Bäumen ins Wasser fallen, zum anderen die Ablagerung von Sedimenten infolge wiederholter Hochwasserereignisse.
Ziel des Projekts war neben der Schaffung von Habitaten für die Ringelnatter auch der Schutz des Lebensraums vieler Wasserinsekten, Amphibien und Vögel. Die dafür notwendigen Maßnahmen bestanden u.a. in einer Gehölzentnahme rund um die Teiche sowie einer Öffnung und Vertiefung der Überläufe zum Entwässerungsgraben. Darüber hinaus wurden beide Teiche mit Hilfe von Baggern zu je zwei Dritteln ihrer Fläche entschlammt, und es wurde ein regulierbares Ablaufwerk zur Steuerung des Wasserregimes errichtet. Im letzten Schritt wurden dann Totholz- und Grünschnitthaufen angelegt, um so Teilhabitate als Rückzugs- und Reproduktionshabitate für die Ringelnatter zu schaffen. Am 26. März 2021 wurden die beiden künstlich angelegten Biotope nach erfolgreichem Abschluss der Arbeiten wieder dem Ortsteil übergeben.
2020 ENL 0001
086 - Schutz, Wiederherstellung und nachhaltige Nutzung von Natura-2000-Gebieten
20.04.2020
31.10.2021
450.000,00
80 %
99425
Deutschland